Die Elegien und die Sonette wurden auswendig vorgetragen. Deshalb ist es verständlich, dass es an einigen wenigen Stellen Unterschiede zwischen dem Text und der Rezitation gibt.
Übersicht der Abweichungen zwischen dem Originaltext der Elegien und der Rezitation.
Zugrunde gelegt ist die Ausgabe: Duineser Elegien, Bibliothek Suhrkamp, Bd. 468, Frankfurt/M. 1978. Zur einfachen Überprüfung bezüglich Zeilenangaben siehe die Ausgabe in: http://de.wikisource.org/wiki/Duineser_Elegien.
Allerdings ist dort der Text nicht immer korrekt [1.4.2012].
Legende:
[…] : Auslassung durch die Rezitatorin
>…< : Einfügung durch die Rezitatorin
<…> : das voranstehende Wort (bzw. die voranstehende Wortgruppe) wurde bei der Rezitation durch das Wort in den Klammern ersetzt.
1. Elegie
34: da doch die großen fremden <fremden großen> Gedanken bei dir
2. Elegie
6: Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaussah <hinaustrat>
17: wieder schöpfen zurück in das <ins> eigene Antlitz.
25: auf ihrem Gesicht und geht fort. [Wie Tau von dem Frühgras
26: hebt sich das Unsere von uns, wie die Hitze von einem
27: heißen Gericht.] O Lächeln, wohin? O Aufschaun
29: weh mir: wir sinds doch. Schmeckt <Fängt> der Weltraum,
44: Liebende, euch, ihr ineinander Gefügten, >Euch<
48: Gesicht in ihnen sich schaut. Das gibt mir >manchmal< ein wenig
3. Elegie
6: ach, von welchem Unkenntlichen triefend, >aufhob< das Gotthaupt
7: aufhob, aufrufend die Nacht zu unendlichem Aufruhr.
14: Du nicht hast ihm [wehe], nicht seine Mutter
16: Meinst du wirklich, ihn hätte <habe> dein leichter Auftritt
29: Wo, ach, hin sind die Jahre, die <wo> du ihm einfach
30: mit der schlanken <leichten> Gestalt wallendes Chaos vertratst
4. Elegie
21: Leicht zu verstehen <erkennen>. Der bekannte Garten,
43: der du, mein Vater, seit du tot bist, [oft]
44: in meiner Hoffnung, innen [in mir], Angst hast,
46: von Gleichmut , aufgiebst <hingibst> für mein bißchen Schicksal,
55: am Ende aufzuwiegen, [dort] als Spieler
56: >dort< ein Engel hinmuß, der die Bälge hochreißt.
5. Elegie
5: biegt sie, schlingt sie [und] schwingt sie,
47: manchmal, in halber Pause, will dir ein liebes
48: Antlitz <Lächeln> entstehen hinüber zu deiner selten
49: zärtlichen Mutter; doch <aber> an deinem Körper verliert sich,
51: kaum versuchte Gesicht <Gefühl> … Und wieder
88: Plätze, o Platz in Paris, [unendlicher Schauplatz],
98: bis zum Können nie bringen, ihre kühnen <hohen>
99: hohen <kühnen> Figuren des Herzschwungs,
6. Elegie
3: und hinein in die zeitig entschlossene <ergossene> Frucht,
24: seiner steten Gefahr. Dort fänden ihn wenige. Aber <Denn>,
26: singt <zählt> ihn hinein in den Sturm seiner aufrauschenden Welt.
7. Elegie
12: fragenden Auflaut. Den mit steigender <wachsender> Stille
25: nicht nur der nahende <ein nahendes> Schlaf <Schlafs> und ein Ahnen, abends
31: käme ... Es [kämen aus schwächlichen Gräbern]
32: Mädchen und ständen… Denn wie, >wie< beschränk ich,
33: [wie], den gerufenen Ruf? Die Versunkenen suchen
35: einmal ergriffenes <erlebtes> Ding gälte für viele.
47: Offene. Denn eine Stunde war jeder, >wo< vielleicht nicht
54: völlig gehörig, als ständ <stünd> es noch ganz im Gehirne.
65: Denn auch das Nächste ist weit für die Menschen. Uns <Dies> soll
66: dies <uns> nicht verwirren; es stärke in uns die Bewahrung
69: im Nichtwissen-Wohin stand es, [wie seiend], und bog
88: Anruf ist immer voll Hinweg; [wider so starke
89: Strömung kannst du nicht schreiten]. Wie ein gestreckter
8. Elegie
28: kommt keiner fort <weg>, und wieder wird ihm Welt,
30: wir nur [auf ihr] die Spiegelung des Frein,
38: mit seinem Wandel. Doch <Denn> sein Sein ist ihm
40: auf seinen Zustand, rein, so wie sein Ausblick <Zustand>.
41: [Und wo wir Zukunft sehn, dort sieht er alles
42: und sich in allem und geheilt für immer.]
45: Denn <Und> ihm auch haftet immer an, was uns
48: näher gewesen, treuer <zärtlich> und sein Ausschluß
49: unendlich zärtlich <treuer>. Hier ist alles Abstand,
9. Elegie
11: Aber <Sondern> weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
26: also der Liebe lange Erfahrung, - [also
27: lauter Unsägliches]. Aber später
40: Liebende, daß sie die eigne ältere <ältere eigne> Schwelle der Tür
45: fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn <und>,
63: selig der Geige entgeht <erweckt>. - Und diese von Hingang
70: [einmal] unsichtbar zu sein? – Erde! unsichtbar!
10. Elegie
24: Schaukeln der Freiheit! [Taucher und] Gaukler des Eifers!
29: werben, trommeln und plärrn. >Ja< für Erwachsene [aber]
37: wenn sie [immer] dazu frische Zerstreuungen kaun…
45: folgt. Ihn rührt ihre Haltung. Die Schulter <Schultern>, der Hals – vielleicht
49: zeitlosen Gleichmuts, [dem der Entwöhnung], eine der Klagen
55: Aber [dort, wo sie wohnen, im Tal], der älteren eine der Klagen
57: sagt sie, >einmal< ein großes Geschlecht, [einmal], wir Klagen. Die Väter
59: findest du manchmal ein Stück geschliffenes <gebrochenes> Ur-Leid
63: zeigt ihm die Säulen der Tempel oder <und> die Trümmer
65: einstens weise beherrscht. Zeigt ihm die [hohen]
73: Naht aber Nacht, so <dann> wandeln sie leiser, und bald
89: Und höher die Sterne. [Neue]. Die Sterne des Leidlands.
94: Aber im <am> südlichen Himmel, rein wie im Inneren
Übersicht der Abweichungen zwischen dem Originaltext der Sonette und der Rezitation.
Zugrunde gelegt ist die Ausgabe: Rainer Maria Rilke, Werke in Sechs Bänden, Insel Verlag, Frankfurt/M. 1980. Band 1 . 2: Gedicht-Zyklen. Zur einfachen Überprüfung bezüglich Zeilenangaben siehe die Ausgabe in:http://de.wikisource.org/wiki/Die_Sonette_an_Orpheus.
Allerdings ist auch dort der Text nicht immer korrekt [1.4.2012].
Legende:
[…] : Auslassung durch die Rezitatorin
>…< : Einfügung durch die Rezitatorin
<…> : das voranstehende Wort (bzw. die voranstehende Wortgruppe) wurde bei der Rezitation durch das Wort in den Klammern ersetzt.
Erster Teil
4. Sonett
12: Selbst die als Kinder ihr pflanztet <bräuchtet>, die Bäume,
6. Sonett
11: Sei ihm so wahr <klar> wie der klarste Bezug.
8. Sonett
12: Aber plötzlich, schräg und ungeübt <ungerühmt>,
13. Sonett
12: klar <wach> zu werden, wach <klar> und transparent,
15. Sonett
6: wie <wenn> sie, ertrinkend <ertrinken>, sich wehrt
16. Sonett
10: Stückwerk und Teile, als sei <wär> es das Ganze.
20. Sonett
13: Der sang <sah> und der hörte -, dein Sagenkreis
22. Sonett
2: Aber den Schritt <Fluß> der Zeit,
24. Sonett
5: Diese gewaltigen Freunde, die uns die Toten <Götter>
9: überholen wir immer. Einsamer nun >ganz< auf einander
10: [ganz] angewiesen, ohne einander zu kennen,
26. Sonett
5: Keine war da, daß sie Haupt dir und Leier zerstör′ <zerschlüg′>,
Zweiter Teil
1. Sonett
9: Wie viele [von diesen] Stellen der Räume waren schon
5. Sonett
7: manchmal so von Fülle <Stille> übermannter,
9: kaum vermag die weitzurückgeschnellten <weitzurückgeschreckten>
10: Blätterränder <Blütenränder> dir zurückzugeben:
7. Sonett
7: [wieder erhobene] zwischen die strömenden Pole
14: wieder zu ihnen <euch>, die sich euch blühend verbünden <verbinden>.
8. Sonett
3: wie <wenn> wir uns fanden und uns zögernd gefielen
10: Häuser umstanden uns stark, aber unwahr, - [und keines
11: kannte uns ja]. Was war wirklich im All?
13: Auch nicht die Kinder… Aber <Nur> manchmal trat eines,
9. Sonett
6: wieder zurück, wie Kinder ihr <das> Spielzeug vom vorig
7: alten Geburtstag. Ins reine, ins hohe <ins hohe, ins reine>
9: wirklicher Milde. Er käme [gewaltig] und griffe
11. Sonett
10: nicht [nur] vom <von dem> Jäger allein, der, was sich zeitig erweist,
14. Sonett
14: ihn, [den Bekehrten], der nun den Ihrigen gleicht,
15. Sonett
14: so <dann> scheint es ihr, daß du sie unterbrichst.
16. Sonett
11: aus <von> der hier von uns gehörten Quelle,
13: Uns wird <ist> nur das Lärmen angeboten.
17. Sonett
4: köstlichen, deren du eine [vielleicht] in der zertretenen Wiese
19. Sonett
12: Daß doch einer, ein Schauender, endlich ihren <diesen> lange Bestand
13: staunend begriffe <besäße> und rühmte. Nur dem Aufsingenden <Aufschauenden> säglich.
20. Sonett
13: Aber ist nicht <vielleicht> am Ende ein Ort, wo man das was der Fische
21. Sonett
3: Wasser und Rosen von <aus> Isphahan oder <und> Schiras,
4: singe sie selig, [preise sie], keinem vergleichbar.
10: für <zu> den <dem> geschehnen Entschluß, diesem: zu sein!
22. Sonett
7: Oder die eine, in Karnak, die Säule, die Säule
<Oder, die Säule, die eine, in Karnak, die Säule>
23. Sonett
5: wenn du meinst, sie endlich zu erfassen. <wenn du endlich glaubst, sie zu erfassen>.
24. Sonett
5: Götter, wir planen <schaffen> sie erst in erkühnten Entwürfen,
28. Sonett
3: zum reinen Sternbild einer <eines> jener Tänze,
4: darin <worin> wir die dumpf ordnende Natur
6: sich [völlig] hörend nur, da Oprheus sang.
10: Du wußtest <kanntest> noch die Stelle, wo die Leier
29. Sonett
12: Und wenn dich das Irdische vergaß <verließ>,