Mein Wahlschied
2021, 60 S., 16 x 25 cm
2022, 2. unv. Auflage
ISBN 978-3-942701-54-9
11,90 €
Umschlagfoto: (c) Peter Baus
Mein Wahlschied ist der persönliche, fast gesprochene Bericht von Margot Greff über ihr Heimatdorf. Es ist ein Rückblick auf die andere, verflossene Zeit der Kindheit und der Jugend, als alles noch "anders" war. Der Bericht ist keine kritische Abrechnung, sondern eine liebevolle Erinnerung an die Menschen in diesem Ort und die kleinen Abenteuer, die im Gedächtnis geblieben sind. Eine geschichtliche Aufarbeitung, die in ihrer Direktheit und einfachen, ungekünstelten Sprache, beispielhaft ist.
Vielleicht können diese Erinnerungen die Bedrückungen des modernen Lebens erträglicher machen - ganz so, wie berühmte Autoren mit ihrer eigenen verlorenen Zeit umgegangen sind.
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Leseprobe
Unser kleines Haus
Wir bewohnten ein kleines Haus am Anfang ohne Bad und WC im Haus.
Der „Klo„ stand hinterm Haus, im Winter sehr kalt und im Sommer stank er, von den Mücken einmal abgesehen.
Unser Haus hatte eine Küche, ein Wohnzimmer, einen Flur; im Winter war der immer kalt, dann wurde zum Glück ein Kohlenofen aufgestellt. Kohlen hatten wir genug von der Grube, weil mein Vater Bergmann war. Eine steile Treppe hinauf führte in die zwei Schlafzimmer, im hinteren schliefen Norbert und Werner, und ich in einem Kinderbett im ersten Zimmer der Eltern; dort stand auch ein Kohlenofen, der im Winter immer beheizt wurde.
Unsere Oma Anna, genannt Mudder, hatte ein kleines Zimmer im Erdgeschoss, darin standen ein Bett, ein Schrank, ein Tisch, Stühle, ein kleiner Kohlenofen und eine Kaffeemühle und ein Kreuz hing an der Wand. Unsere Mudder kannte man nur in dunkler Kleidung und mit Kopftuch; im Winter hatte sie schneeweißes Haar, das zum Zopf geflochten und am Hinterkopf zu einem Dutt festgesteckt war.
In unserer Küche standen ein Küchenschrank, ein Tisch, Stühle und ein großer Bartz-Küchenherd; darüber hing eine Wäschespinne; auf dem Herd wurde gekocht und samstags Kuchen gebacken und die Küche beheizt. Kühlschrank und Elektroherd und Waschmaschine kamen viel später. Im Keller wurde in einem großen Waschkessel gewaschen und in einer großen Schwenkbidd wurde die Wäsche gespült. Im Sommer wurde darin gebadet.
In unserem Wohnzimmer standen ein Sofa, ein Tisch, vier Stühle und zwei Sessel und ein großes Bild mit Hirschen, einer Wiesen- und Waldlandschaft hing an der Wand; das Bild besitze ich immer noch. Rechts und links von dem Bild hingen zwei Wandlampen, die gleiche war an der Decke als Deckenlampe befestigt.