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Enzyklopädie Bd. 5 - Leseprobe

Frontispiz: Paul-Armand Gette "Lettres pour Alice" 1961

Warum hältst du Zwiesprache mit den Toten, angesichts möglicher Erinnerungen, glaubst du, die Seelen wandern, wandern umher und sind ansprechbar, erinnern sich an dich, der du schreibst, der du arbeitest in deinem Leben?


Die Blitze sind Abgrenzungen, und sage sie nacheinander auf, den ganzen Tag, die Woche, Stück für Stück, unvoreingenommen, hingegeben, wo du auch bist, sein magst, in irgendwelcher Erinnerung. Ist sie deine eigene Erinnerung, oder ein Abbild auf den Bildschirmen, nicht einmal Abbild, nicht einmal real.


Hier nun beginnen wir das Traktat über die weittragenden Feuerwaffen, die dich entheben vom Gegenüber, das Direkte ist das distanziert Direkte, die Adjektive werden notgedrungen Substantive, das Beiwort wird Hauptwort, der Beistand sind einzig die Freunde, die seltenen Freunde.


Die Abhandlung, wenn wir genügend Bildung hätten, genügend Informationen, außer den gefühlten, erahnten. So zeigen wir auf die Gedankenkonzentration, die Hingabe, die Übergabe, das Schreiben, als, wieder als würden damit etwa die Schmerzen, die unmittelbaren Schmerzen zu lindern sein. Das Unmittelbare.


Die Verzögerung, die Distanz, das erlebte Erinnerte. Oh welche Kombinationen kann ich mit meiner Sprache erzeugen, wenn ich schreibe, nur um mehr zu machen, was ist, was aber dennoch nicht ist, und nicht mehr sein kann, denn vermittelt und so falsch. Wahr und falsch, eine einzige Bewegung, ein einziger Gedanke, ein einziges, sagen wir auch einmaliges, Leben.

 

[S. 8]

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