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Enzyklopädie Bd. 4 - Leseprobe

In der Sonne, vor dem Haus, in den Zimmern, vor einem Fenster, an einer Straße, neben einem Kamin, in einer Zeit. Zu einer Person gewendet, sprechend, schreibend, hier, dort. Hier, jetzt, verloren. Über einem Brief, über so vielen Briefen, über so vielen Nachrichten, die nicht verloren sind, die nicht gelten, eine Straße hinaufgehen, das ist die besinnungslose Zeit, da ist ein Arbeiten, da ist ein aufmerksames Lachen, ein Tanz, ein Blick, da ist, da ist die Ankunft und da ist der Abschied, Verlieren der Schriftstücke, da ist all das, was nicht sein soll, sein könnte, da ist all das, was du nie so kennst wie eine Beschreibung, Wörter kommen daher in den Büchern, ja schließlich aus den Büchern, die du geschrieben hast, aus den privaten Briefen, die Bewegungen, die du beschrieben, geschrieben und gelesen hast, die Briefe, die lange Reihe der Briefe, und nun sind endlich alle Mitteilungen als Briefe geschrieben, gedacht, und da lebst du ein Leben unter dem Einfluß deiner Geschichte, wie heißt es bei den Denkern, der Anbeginn, der Vorsprung, der vor dir liegt. An alle Forderungen an ein aufrichtiges Leben, an alle Erfahrungen gegeben, die aufgehoben sind.


Dann, in einem zeitlichen Dann, dann endlich bist du gelöst, vielleicht ist in einem entfernten Augenblick all das still, was in dir ist. Einmal. Dieses Mal angekommen, während ich hier immer noch schreibe, heißt das, die Menschen, welche Bilder und welche Personen sind in deiner Geschichte aufgereiht, nebeneinandergestellt, denn du findest sie nicht mehr. Die Menschen, die in deinem Leben tot, die lebendig sind, die du geworden bist, vergißt die Zeit eines Lebens, die Kenntnis von den anderen Leben, von den Geschehnissen, die um dich herum sind, und dann nicht mehr sind. Diese Wörter heißen so oder so, die Beziehungen sind herstellbar, aber vergangen und verborgen. Die Tätigkeitswörter wandeln sich, die Präpositionen regieren.

 

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