30. TAG
In den Bildern schwimmen. - Deine Wörter, deine Bilder; meine Bilder, meine Wörter. - In den Bildern schwimmen, in der Folie-ä-deux herumtreiben und die Sehnen so anspannen, daß sie anfangen zu
singen, die an den Sehnen aufgestellten neuen Tage, die Freude oder eine andere, eine durchscheinende Leichtigkeit. Verlangen und Sehnsucht. - Meine Leichtigkeit ist gehämmert und geschlagen, ein
verdünntes Glück als die Bilder von etwas. Da sind die Revolver, der Schießwille und die harten Zähne, die Verletzungen, die dich wieder zum Krüppel machen, und es gilt, die Wunden zuwachsen zu
lassen, die Narben zu glätten und beim Erzählen darüber lachen, weißt du, die Enttäuschungen, die Irrtümer, die so viel kosten, die Verluste, die dich auseinandernehmen: wer bist du selbst, was
erwartest du von den Tagen, also dein Leben. Ein kleines >Klick<.
Laß es sein, laß es sein. Drahtseele, was ist die Atemluft, was ist die Kraft, was ist die Ausdauer und unbenutzte Geduld, als die Riten in meinem Leben.
8.7.1981-4.8.1981
[S. 88, aus dem Kapitel 'Kalender']